Der Düsseldorfer Bordellbesitzer Bert Wollersheim präsentiert sich gern als Wohltäter. Seine Hochzeit inszenierte er in einer Fernseh-Doku. Ein Hausbesuch. Ein paar verrostete Autowracks liegen auf der angrenzenden Wiese, der Innenhof scheint schwer in die Jahre gekommen. Eine enge hölzerne Stiege führt ins Reich der Wollersheims. Sophia, die ihrem Bert wie fast jeden Abend einen Nusskuchen gebacken hat, öffnet die Tür. Ihr Mann wird später sagen, dass Sophia die einzige Frau sei, die auf High Heels kochen könne. Auch die Wohnung der beiden ist üppig dekoriert, vollgestopft mit amerikanischem Kitsch, Indianerköpfen, Mini-Freiheitsstatuen und Büffelhörnern. Auf einem Flachbildschirm läuft US-Country-Musik, auf einem zweiten Flachbildschirm deutsche Schlagermusik. Bert Wollersheim lässt kurz auf sich warten. Dann tritt der kleine, 60 Jahre alte Mann aus Prostituierte Düsseldorf Mittelalter Hübsch angrenzenden Badezimmer, mit nacktem Oberkörper. Seine langen blonden Haare leuchten im Kontrast zur sonnenbankgebräunten Haut, er trägt schwarze Ketten und Ohrringe, dazu hautenge Jeans und Westernstiefel. Stolz präsentiert er seine neue Tätowierung auf der linken Brust: das Gesicht seiner jährigen Frau Sophia. Offenbar sind die beiden Homestorys gewöhnt, ihre Privatsphäre ist zugleich ihre Bühne. Sophia zitiert Berts Sohn Alain herbei, der mit aufs Foto soll. Der Neunjährige stammt aus einer Beziehung mit einer Nigerianerin, die den Sohn selten besuche, sagt Sophia. Alain würde jetzt viel lieber spielen gehen. Aber nein: Er soll fürs Foto lächeln. Ein ungleiches Paar, das im Wunsch nach Öffentlichkeit und Prominenz einen gemeinsamen Nenner gefunden hat. Bert entdeckte diese Leidenschaft schon in seinen Jugendtagen in Heimerzheim, einem Dorf unweit von Bonn. Dort, im Friseurgeschäft seines Vaters, absolvierte er eine Friseurlehre. Abends zog der junge Friseur mit den dunklen Gestalten in die örtlichen Zockerlokale und übernahm für sie Laufburschengänge. So geriet Wollersheim in die Düsseldorfer Rotlichtszene. Im Gegenzug schnitt er ihnen die Haare oder half bei der Wartung ihrer Yachten. Exklusiv ausgestattete Zimmer und Bars, eine Flasche Champagner kostet bis zu Auf Wunsch lässt Wollersheim seine Kunden aus ihren Hotels in die Clubs chauffieren. Zwischen 50 und Frauen arbeiten in seinen Prostituierte Düsseldorf Mittelalter Hübsch. Sie sind nicht angestellt, sondern zahlen eine Miete für die Zimmer. Kondome sind Pflicht und Zungenküsse tabu. Eine normale Dienstleistung also, wie Autowaschen oder Rasenmähen? Mechthild Eickel, Leiterin der Bochumer Beratungsstelle der Huren-Selbstorganisation Madonna e. Ihr Verein bietet Prostituierten Hilfe an. Woran das liegt? Einmal habe er einer ausgemusterten Prostituierten geholfen, einen Job im Supermarkt zu bekommen. Die sei schon über 30 gewesen, zu alt fürs Anschaffen in seinen Clubs. Als Mann bevorzuge man doch eher junge Frauen. Im Prostituierte Düsseldorf Mittelalter Hübsch Leben hat er eine solche Frau gefunden. Sophia springt vom Stuhl, als von ihr die Rede ist. Sie geht in die Küche, kramt in einem Schrank und holt Zeitungsausschnitte. Berichte über sie und ihren Bert, den sie zum ersten Mal im Fernsehen gesehen hat. Für Bert war es die dritte Hochzeit und der Bruch eines Versprechens: Eigentlich sollte er keine heiraten, die jünger ist als seine jährige Tochter aus erster Ehe. Das hatte sich seine Tochter gewünscht.
In der neueren Forschung geht man davon aus, dass es eine weitaus höhere Zahl an freiwilligen Prostituierten gab als früher angenommen. Frauen, Transsexuelle, aller Nationen mit gültigen Arbeitspapieren sind herzlich willkommen. Der eine war der Mann, der sie freikaufte, der andere ein neuer Gönner. Wir sprechen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch. Bekannte gute Adresse seit Jahren.
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