Die wenigsten Fälle von Zwangsprostitution werden von Opfern angezeigt. Wenn sie vor dem Landgericht Berlin landen, setzt sich Staatsanwältin Lilitha Sivarah für Betroffene ein. Um die Tat nachzuweisen, muss sie ihre Klientinnen sehr intim befragen. Stimmt das aus Ihrer Erfahrung? Lilitha Sivarajah: Tatsächlich nicht. Wir haben viele Betroffene, die aus dem Inland sind, also die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Natürlich haben wir aber auch Betroffene zum Beispiel aus Vietnam, aus Nigeria. Wenn die Frauen aus dem Inland kommen, wird anders darauf geschaut, inwieweit sie sich in einer Zwangslage befinden. Wenn Frauen aus dem Ausland hierher gebracht werden, sprechen sie die Sprache nicht, haben keine Aufenthaltserlaubnis, kennen hier häufig niemanden. Das ist anders bei einer Frau, die schon seit 18 Jahren in Berlin wohnt. Aber bei denen kann natürlich auch eine Hilfslosigkeit entstehen - da gehen die Gerichte häufig auch mit. Lilitha Sivarajah arbeitet seit vier Jahren als Staatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft Berlin. Seit zwei Jahren ist sie Beauftragte zur Bekämpfung des Menschenhandels. Schützt das deutsche Recht Betroffene von Zwangsprostitution Ihrer Meinung nach ausreichend? Aus meiner Sicht ja. Allerdings hatten wir tatsächlich noch nicht viele Verurteilungen im Bereich Menschenhandel. Der Grund ist: Das ist ein Tatbestand, der sehr schwierig nachzuweisen ist. Damit der Tatbestand Menschenhandel vorliegt, dürfen Betroffene weniger als die Hälfte ihres Einkommens behalten. Und diese Art einer ökonomischen Betrachtung wird dieser Situation aus meiner Sicht auch nicht immer gerecht. Die Täter und auch die Betroffenen wissen mittlerweile, was man sagen muss, damit keine Bestrafung im Raum steht. Und wenn die Polizei die Betroffenen bei Kontrollen fragt, dann sagen sie: Über die Hälfte darf ich behalten. Und dann sind sie damit raus. Aus meiner Sicht müsste der Tatbestand einen subjektiven Einschlag Vietnamesische Prostituierte In Deutschland. Also dass man die Ausbeutungssituation an einer subjektiven Einschätzung der Betroffenen festmacht. Was ist denn für die Betroffene die Ausbeutung? Ist das Geld, was sie erhält, für sie okay für die Arbeit, die sie macht? Das Gesetz unterscheidet zwischen Menschenhandel mit sexueller Ausbeutung und Zwangsprostitution. Im ersten Fall geht es vor allem um einen wirtschaftlichen Aspekt. Sexuelle Ausbeutung liegt dann vor, wenn das Opfer nicht den überwiegenden Teil der Einnahmen behalten darf. Um Zwangsprostitution handelt es sich dann, wenn der Täter das Opfer zur Prostitution zwingt. Viele Frauen haben Angst, zur Polizei zu gehen. Die Täter bedrohen die Frauen häufig - und sagen zum Beispiel: Wir bringen deine Familie in Bulgarien um - sodass sie sich nicht offenbaren Vietnamesische Prostituierte In Deutschland. Ich könnte mir auch vorstellen, dass das Dunkelfeld sehr hoch ist, weil die Frauen vielleicht keine gute Erfahrung mit der Polizei in ihren Ländern gesammelt haben. Das ist ja gerade in asiatischen Ländern oder auch in Afrika ein ganz anderes System als das, was wir hier haben. Einigen fehlt daher das Vertrauen in die staatlichen Behörden. Einige denken sich sicherlich auch: Was bringt das denn? Natürlich haben wir ein Strafverfahren und ich versuche auch zu erwirken, dass sie einen monetären Vorteil bekommen. Aber das ist ja eine unglaubliche Drucksituation, in so einer Hauptverhandlung zu sitzen und auszusagen. Bis es zu der Verhandlung überhaupt kommt, kann zudem manchmal ein ganzes Jahr vergehen. Dann haben sie mehrere Termine vor Gericht, werden stundenlang vernommen, der Verteidiger befragt sie intensiv, der Angeklagte sitzt nur ein paar Meter weit entfernt.
Der illegale Status der Frauen ist den Kunden bewusst. In Sachsen zeigt sich Sexarbeit und auch Zwangsprostitution vor allen in Wohnungsbordellen, erklärt Fachberaterin Richter. Auf eine Verschleppung in ein Bordell deutet auch ein Suchplakat in einem Berliner Asiamarkt hin, auf das jemand auf Vietnamesisch gekritzelt hat: "Ich habe sie gefunden. Jetzt unterstützen. Aber das ist ja eine unglaubliche Drucksituation, in so einer Hauptverhandlung zu sitzen und auszusagen. Wie man sieht, kann das auch Menschenschutz bedeuten.
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Prostituierten deutlich verbessert. Durchsucht wurden am. Er wurde von anderen zur Prostitution gezwungen." Frauen werden Sex-Sklavinnen auf der Flucht. Prostituierte haben seitdem. Die Verdächtigen sollen Vietnamesinnen, die illegal nach Deutschland kamen, auch zur Prostitution gezwungen haben. Wir haben mit dem Prostitutionsgesetz und dem Prostituiertenschutzgesetz eine Rechtsgrundlage, mit der die Frauen sagen können, diese. Das Prostitutionsgesetz gibt es seit Es hat die rechtliche Situation von. Die Beratungsstelle "Kobranet" unterscheidet laut.Das finde ich, ist etwas unglaublich Wichtiges. Bitte aktivieren sie dies in Ihrem Browser. Wie alt ist er? Der illegale Status der Frauen ist den Kunden bewusst. Wie viele Menschen sich in einem Zwangsverhältnis prostituieren ist nicht bekannt. Tamara Hentschel vom Verein Reistrommel kennt auch umgekehrte Fälle: Teilnehmer ihrer Deutschkurse unter den illegal eingereisten Vietnamesen seien schon in Hohenschönhausen entführt worden, um die Verwandten in Vietnam um Geld zu erpressen, erzählt sie. November vergangenen Jahres ist die Vietnamesin Phuong spurlos verschwunden. Generalstaatsanwaltschaft Berlin. Die Polizei glaubt, dass sie entführt wurde und zur Prostitution gezwungen wird siehe Kasten. Die Prostitution in Deutschland komplett zu verbieten, wird nicht funktionieren, denke ich. Wagenknecht macht BND für Irrtum verantwortlich. Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg Meldung aus dem Untergrund. Das tut mir auch sehr leid, aber es reicht nicht, wenn jemand sagt: "Ja, ich bin dann mit dem aufs Zimmer gegangen und dann haben wir das eben gemacht". Hautnavigation anspringen Hauptinhalt anspringen Footer anspringen verlag. Ist das Geld, was sie erhält, für sie okay für die Arbeit, die sie macht? Auf der Suche nach Phuong hat die Polizei im Januar zwei illegale vietnamesische Bordelle gestürmt. Mehr aus Sachsen Sachsen mit Video. Durchsucht wurden am Mittwochmorgen sechs Wohnungen und andere Räumlichkeiten in Berlin sowie jeweils ein Objekt in Hamburg und in Timmendorfer Strand an der Ostsee Schleswig-Holstein , teilte die Bundespolizei Berlin mit. Ich kann Ihnen nicht sagen, ob das dazu führt, dass hier die Verfahren zurückgehen und dass Frauen tatsächlich weniger zur Prostitution gezwungen werden. Lesen Sie mehr zum Thema Kriminalität Berlin Deutschland Hamburg Schleswig-Holstein. Profil anzeigen. Strittig wird vor Gericht sein, ob es sich um Zwangsprostitution handelt , wie es in der Anklageschrift behauptet wird. Biber auf der Abschussliste Jagd auf geschützte Tiere beim Oderhochwasser wohl rechtswidrig. Federführend bei den seit einem Jahr laufenden Ermittlungen war die Berliner Staatsanwaltschaft. Über sie wird in diesen Kreisen ähnlich gewitzelt wie früher über Ostfriesen in Deutschland. Die Verkehrsbetriebe kämpfen mit Millionen-Defiziten, doch der Oberbürgermeister lehnt Finanzhilfen ab. Der Fall Phuong Seit dem Um Zwangsprostitution handelt es sich dann, wenn der Täter das Opfer zur Prostitution zwingt.